Aus den Tiefen der Notizen erstrahlen die Gedanken des Novizen! Der Mensch an sich ist immer der jüngste eine langen Reihe von Menschen, die vor ihm gewesen sind. So ist er zugleich immer der erste, der die Welt entdeckt, der erste Fischer, der erste Maler, der erste Dichter, der erste Ingenieur…
Die Möglichkeit der Menschheit, immer wieder etwas Neues zu entdecken und die Grenzen des weltlichen Erlebens in all seinen Dimensionen in immer größere Ferne und Tiefe zu verschieben und auszuweiten, sie hat zur Ursache eben die frische Neugier jeder neuen Generation. Was vor ihr galt, gilt nicht mehr, und was nach ihr gelten wird? Gegenüber dem, was für sie gilt, das Neue! Neoteriker, Beatniks, Studenten der APO, alle befinden sich im Struggle of Confidence mit dem, was als gewesene und zu überwindene Dummheit empfunden wird.
Wer oder was gewährleistet eigentlich, dass die Neuartigkeit einer Zeit nicht an sich schon unter das Verdikt, als defizitär abgelehnt warden zu müssen, fallen sollte? Wird es morgen als falsch gelten, warum kann es das nicht schon heute sein?
Die Anschauungen und Konzepte ändern sich, die Worte aber bleiben und dokumentieren die Irrtümer. Der Kirchenváter Augustinus hat am Ende seines Lebens in den Retractationes überholte Ansichten seiner früheren Abhandlungen korrigiert. Ein kluger Schachzug! Sich selbst zum Gegenstand der Betrachtung zu machen und seinen Geist gegebenenfalls auf eine neue Spur zu setzen.
Die Welt als solche bleibt offenbar im Lauf der Zeit die gleiche, jedenfalls soweit sie von niemandem außer den Kräften, die sie zusammenhalten und auseinandertreiben, verändert werden kann, während der Mensch sich in ihr wandelt.