Die politischen Entwicklungen in der Türkei, aber in der Folge auch die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei, waren im vergangenen Jahrzehnt durch zumeist negative Dynamiken geprägt. Die Autokratisierung der Türkei führte nicht nur zur Belastung der zwischenstaatlichen Beziehungen, sondern auch des gesellschaftlichen Klimas im Einwanderungsland Deutschland. Zugleich stellte sich wiederholt die Frage nach Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland. Dabei ist anzunehmen, dass Wechselwirkungen zwischen der Wahrnehmung von Benachteiligung in Deutschland und dem Zuspruch zu Erdoğan und seiner Inszenierung als „Anwalt der TürkInnen“ in Deutschland möglicherweise anfällig für populistische Versprechungen und türkisch-nationalistische Identitätsstiftung machen.
Die empirische Studie untersucht den Einfluss politischer Einstellungen auf Migrationsentscheidungen Türkeistämmiger der Nachfolgegenerationen in Nordrhein-Westfalen, die in die Türkei übersiedeln wollen.