»Es liegt nichts Romantisches in den Träumen, wenn sie wahr werden. Die Nüchternheit ist erschreckend, mit der man durch seinen eigenen Traum läuft, der ausgestattet ist mit kirschrotem Samt und alltäglichen, staubigen Straßen. Traum und Wirklichkeit stoßen zusammen, fressen sich ineinander und zerfallen zu Nichts.«

Von dieser Erfahrung erzählt Eva in Linda Pfeiffers erstem Roman »Schwarze Liebe«. Immer hat sie ihre bizarren Phantasien für sich allein gehabt, und nun gerät sie in einen »Traum«, der ihr das Echo ihrer Sehnsüchte vielfach zurückgibt und sie gleichzeitig wie mit Krallen umfängt. Sternberger, dessen feine Sensibilität wie geschaffen ist, in die Seele seiner Patientin einzudringen, lehrt sie den phantastischen Flug der Gefühle. Sie folgt ihm, verfällt seinem magischen Diktat und begreift allmählich, daß sie sich wehren muß gegen den Wahn, mit dem er sie an sich kettet.