Die nationalistische und militaristische Inanspruchnahme Luthers im Ersten Weltkrieg.

Anhand der Propagandastrategien der intellektuellen Mobilmachung in kirchlichen und akademischen Kontexten im Ersten Weltkrieg analysiert der Autor die Umdeutung und Verfälschung von Luthers Theologie. Er fragt nach der propagandistischen und agitatorischen Instrumentalisierung von Luthers Texten und Luthers Person. Dabei rekonstruiert er die Inanspruchnahme des Reformators als nationalistischer »Kriegsheld«.
Bering fragt, wie Luthers Satz »steche, schlage, würge hier, wer da kann. Bleibst du darüber tot – wohl dir!« weitgehend unwidersprochen auf die Materialschlachten und Schützengräben der Westfront bezogen und als Durchhaltepropaganda gebraucht werden konnte.