Das Buch wirft eine organisationssoziologische Perspektive auf die systematisch durchgeführten Massenmorde im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie in Hadamar. Anhand zahlreicher theoretisch ausgearbeiteter sowie empirisch belegter Organisationsmechanismen wird aufgezeigt, wie diese illegalen Praktiken von und für das Personal, welches nicht zum Morden ausgebildet oder anderweitig prädestiniert war, in einer außergewöhnlichen Weise „normalisiert“ wurden. Die Taten wurden somit zur legitimem Handlungserwartung, während die organisationale Einbindung gleichzeitig entsolidarisierende, entmoralisierende sowie verantwortungsentlastende Wirkung besaß.