In
dieser empirischen Studie untersucht Gisela Will anhand aufwendig erhobener
Primärdaten die Bedeutung sozialen Kapitals für Migrationsentscheidungen am
Beispiel des polnisch-deutschen Migrationsgeschehens. Hierbei wird nicht nur
das gängige Vorgehen in der internationalen Migrationsforschung verfolgt,
Ereignisdaten anhand retrospektiv erfasster Migrationsbiographien zu
analysieren, sondern es werden zusätzlich prospektiv erhobene Paneldaten
ausgewertet. Neben der allgemeinen Prüfung der statistischen Relevanz sozialer
Netzwerke für diesen spezifischen Migrationskontext anhand quantitativer
Individualdaten werden auch spezifischere Hypothesen aus der Sozialkapitaltheorie
abgeleitet und getestet. Die Analysen liefern Hinweise darauf, dass die
aufgefundenen Effekte tatsächlich auf Mechanismen sozialen Kapitals und nicht
auf Alternativerklärungen zurückzuführen sind.