Wer Hobbes‘ Leviathan in Händen hält und findet das Titelblatt nicht, ist mit recht enttäuscht. Henning Ottmann widmet sich in diesem Buch den Frontispizen und Titelblättern, die über mehrere Jahrhunderte hinweg wichtige Bestandteile der Paratexte von Büchern waren. Sie können etwas verraten über die Intention des Autors, über Inhalt und Selbstrepräsentation, sie sind Ausdruck einer Lust am Rätsel, sie dienten aber auch als Selbstschutz in Zeiten von Zensur sowie der Übermittlung geheimer Botschaften, die nicht in Worte gefasst werden konnten. Der Künstler selbst kann als erster Leser des Werkes die weitere Rezeption durch seine Interpretation maßgeblich beeinflussen. Bisher gibt es keine systematische Erforschung, keine Kataloge, Handbücher oder nach Fächern gegliederte Datenbanken. Dieses Buch unternimmt nun einen ersten Schritt in diese Richtung und beschränkt sich dabei nicht auf eine Disziplin. Das mag wie ein Potpourri erscheinen – soll aber einfach Lust an mehr wecken!– Mit zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen.