Roland Freisler, der berüchtigte Präsident des nationalsozialistischen Volksgerichtshofes, der zahlreiche Menschen in Schauprozessen zum Tode verurteilt hat und als Urbild des "furchtbaren Juristen" (Ingo Müller nach Rolf Hochhuth) gilt, wurde von der Juristischen Fakultät der Universität Jena im Jahre 1922 zum "Dr. iur. utr." mit der Bestnote "summa cum laude" promoviert. In seiner arbeitsrechtlichen Dissertation zu dem Thema "Grundsätze der Betriebsorganisation" hatte er sich mit den Grundlagen des in der damals noch jungen Weimarer Republik neuen Betriebsräterechtes auseinandergesetzt. Erst- und Zweitgutachter des damaligen Verfahrens sollten in der Rechtswissenschaft der NS-Zeit eine prominente Rolle spielen. Der vorliegende Band dokumentiert unter Einbeziehung umfangreicher Originaldokumente die Beziehungen Freislers zur damaligen Juristischen Fakultät der Universität Jena und ordnet sie in die Zeitumstände ein.