Dieses sehr persönlich gehaltene Fachbuch zur Themenzentrierten Interaktion (TZI) trifft auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen: Welche Wege führen aus der „umgehenden“ Angst vor Fremden, die durch die anhaltende Asyl- und Migrationsdebatte „warm“ gehalten wird? Was ist politischen Tendenzen entgegenzusetzen, die die Demokratie aushöhlen? Der gefährlichen Eindimensionalität des Lebens und der Welt setzt die Psychoanalytikerin und „Gesellschaftstherapeutin“ Ruth C. Cohn mit ihrem universalen Kommunikationsverständnis die Lust an der „Vielheit“ entgegen, die für Hannah Arendt den Menschen kennzeichnet.
Matthias Scharer greift auf vergessene Quellen der deutsch-jüdischen Migrantin Ruth C. Cohn zurück und beleuchtet davon ausgehend das Grundverständnis einer „politischen“ TZI. Damit verbindet sich auf faszinierende Weise die reiche Erfahrung des Autors, der kulturelle und weltanschaulich-religiöse Grenzen mit der Philosophie und Praxis der TZI überschreitet.