Hamlet Lavastida (*1983 in Havanna/Kuba, lebt und arbeitet in Havanna) arbeitet mit Plakaten, Drucken, Collagen, Fotos und Videos, die er in Form von Installationen zu umfangreichen Archiven gruppiert. Dabei bedient er sich vor allem an Texten, Bildern und Symbolen sowie politischen Reden und ideologischen Terminologien der 1960er- bis 1980er-Jahre, also jener Zeit, in der seine Heimat Kuba den Sozialismus zunehmend institutionalisierte. Durch die künstlerische Umdeutung und Neuinterpretation versucht Lavastida, die staatspolitischen Praktiken jener Zeit zu hinterfragen.
Die Publikation dokumentiert Lavastidas neueste Installation im Künstlerhaus Bethanien. In seiner persönlichen Konfrontation mit den kulturellen Archiven, die innerhalb der kubanischen Gesellschaft als solche nicht anerkannt werden, schafft Lavastida eine Art Register und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der kubanischen Geschichte. Er kritisiert dabei vor allem den Mangel an Aufklärung und Erinnerungsarbeit im Gesellschaftssystem des heutigen Kuba.