Konrad von Würzburg
Silvester (StB Trier, Hs 1990 / 17 8°)

In der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier wird der einzige Textzeuge von Konrads von Würzburg ‚Silvester‘ aufbewahrt.
Die kleinformatige Handschrift wurde wohl im letzten Viertel des
13. Jahrhunderts, nur kurz nach der Entstehung des Texts, in südmoselfränkischer Schreibsprache aus einer oberdeutschen Vorlage abgeschrieben. Dabei ist Konrads Verslegende nur eine von vielen mittelalterlichen Handschriften, die ein reges Interesse an Papst Silvester I. in oder um Trier dokumentieren – inhaltliches Bindeglied ist dabei Konstantin der Große, der zwischen 306 und 316 in Trier residierte und dessen Bekehrung zum Christentum der Legende nach auf Silvester zurückgeht.
Die Trierer Überlieferung mit Silvester-Bezug reicht von lateinischem Verwaltungsschriftgut (Constitutum Constantini, Silvesterprivileg) über lateinische und volkssprachige Legendensammlungen (Passionale, Legenda Aurea, Trierer Silvester) bis hin zu Kleintexten der alltäglichen Glaubenspraxis. Alle genannten Quellen werden auszugsweise vorgestellt und literaturgeschichtlich eingeordnet.