Ob goldene Kronen, kostbare Reliquien oder wertvolle Gaben es sind Schätze, die paradigmatisch mit dem Mittelalter verbunden werden, während die Moderne als Beginn von Konsumkultur und musealen Sammlungen gilt. An dieser Unterscheidung setzt das Buch an und erzählt eine andere Geschichte der materiellen Kultur des Mittelalters und der Renaissance, in der nicht die Dinge Kern der Betrachtung sind, sondern ihre Fähigkeiten, Beziehungen zu stiften. Das Bild der Familienkiste fasst dabei die Bedeutung von Objekten für Individuen wie für Familien über Generationen, Zeiten und Räume. Gefragt wird nach Emotionen, Praktiken und Diskursen, die Menschen und Dinge zusammenbringen. Mit dem Blick auf Expertinnen und Experten schreibt das Buch zugleich eine Kulturgeschichte der Verwaltung und eröffnet neue Perspektiven auf Wandel und Kontinuitäten im Umgang mit Dingen bis zur Gegenwart.