Whiteheads Gott, der „Leidensgefährte, der versteht“ und der „Poet der Welt“, teilt das Schicksal der Welt, kann sie aber nur mittels Lockung beeinflussen. Es ist an der Zeit zu versuchen, einmal umgekehrt diesen Leidensgefährten zu verstehen, die Tragik dieses Poeten zu ergründen kraft der Poesie. Gott will für alle Kreaturen das Beste, kann das aber aufgrund der „natürlichen Ordnung der Dinge“ nie erreichen: Denn nur allzu oft geraten ethische oder ästhetische Werte in Konflikt, und es lässt sich von zwei gleich hohen Idealen höchstens eines verwirklichen. Das ist, in aller Kürze, Whiteheads Auffassung von Tragik, die freilich im Kontext der Theodizeefrage steht, und hier schließlich in eine „theopoetische Defensio“ münden wird.