Der Anspruch an die ökonomische Effizienz diktiert zunehmend das Handeln professioneller Pflegekräfte. Das unterläuft nicht nur die Pflegequalität, sondern belastet auch die zwischenmenschliche Beziehung und treibt Pflegende in den Burn-out. Die Autorin beschäftigt sich vor diesem Hintergrund aus ethischer Sicht mit der Frage, was eine „gute Pflege" ausmacht. Dazu stützt sie sich auf einen tugendethischen Ansatz und präsentiert durch ergänzende Ausführungen seitens der Care-Ethik eine alternative Handlungstheorie, die sich an der Kategorie der Beziehung ausrichtet. Compassion fungiert als zentrale Tugend, um die fragile Grenze zwischen Fürsorge und Machtmissbrauch in asymmetrischen Beziehungskonstellationen zu wahren und in den Dienst des guten Lebens für Pflegekräfte und Bewohner zu stellen.