Armin Boehm (geb. 1972 in Aachen, lebt und arbeitet in Berlin) gehört zu den profiliertesten gegenständlichen Malern der Gegenwart. Seine schonungslosen Beobachtungen der Welt, in der wir leben, hält er in faszinierend detaillierten Gemälden und Collagen fest. Dabei spielt er mit einer Kontinuität der Verwirrung und vermischt unverdrossen Elemente aus Popkultur und Kunstgeschichte, Architektur und Literatur, Tagespolitik und Fantasie. Hatten seine früheren Arbeiten etwas Dunkles und Mystisches, so malt er im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrtausends eher in helleren flächigen Tönen, zwischen die er oft kleine Stoffstücke setzt. Neben pastellfarbenen Porträts und verträumten Blumenstillleben sind es vor allem die drastischen Szenen, die einen nicht mehr loslassen: Eine Straßenschlacht vor der Elbphilharmonie, das Massaker vom Bataclan, eine politische Orgie im Berghain. Die grotesken Figuren und das unterschwellige Grauen erinnern an Gemälde des deutschen Expressionismus. Die umfangreiche Monografie zeigt zahlreiche neuere Arbeiten Boehms von 2010 bis 2018, sie werden ergänzt von einem Essay von Jonathan Griffin und einem Gespräch zwischen dem Künstler und Peter Gorschlüter.