Die Autorin zeigt anhand des psycholinguistischen «Quaestio»-Begriffs, dass Notrufe auf einer kommunikativen Aufgabe beziehungsweise «Quaestio» beruhen. Wird diese kommunikative Aufgabe zeitweilig unterbrochen, geschieht dies unter der Prämisse, dass die Gesprächsteilnehmer darauf verzichten, unter Zeitdruck das Gespräch möglichst schnell abzuschließen. Das Buch untersucht, welche Funktionen solche Redesequenzen im Notruf übernehmen und welche Sachverhalte außerhalb der «Hauptquaestio» kommuniziert werden. Die Gesprächsteilnehmer nutzen Nebenstrukturen, die die kommunikative Hauptaufgabe nicht direkt beantworten, als ein geeignetes Werkzeug zur Vermittlung zusätzlicher einsatzbezogener Informationen.