Am Ufer des Flusses Euphrat pulsiert zum Ende des 19. Jahrhunderts das Leben, in Aleppo herrscht reger Handel und buntes Treiben auf den Straßen. Moslems, Christen und Juden, Araber und Osmanen leben ohne Hass miteinander. Hanna ist Christ, er wächst in einer muslimischen Familie auf, deren Sohn Zakaria sein bester Freund wird. In die Tochter, die schöne Suad mit den langen Wimpern, verliebt er sich. Aber er träumt von einem freizügigen Leben, das der gläubigen Muslimin nicht gefällt. Mit dem Erbe seines Vaters reist er nach Venedig und kehrt als gemachter Mann zurück. Doch im Jahr 1907 tritt der Fluss über die Ufer, und mit dem Hochwasser setzen Veränderungen ein, die nicht nur Hannas Leben betreffen, sondern das ganze Land erschüttern, über Generationen weg.

Rückblenden, Zeitsprünge und Erinnerungen brechen die Chronologie auf, die Geschichten verzweigen sich. Hier ist ein Meistererzähler am Werk, der uns die Bildhaftigkeit der arabischen Sprache näherbringt und die kulturelle  Vergangenheit Syriens vor Augen führt, ein Reichtum, der unwiederbringlich verloren ist.