In den letzten drei Dekaden, ist kein Jahr ohne Presseartikel und Leserbriefe zum voranschreitenden, muttersprachlichen Sekundär- oder gar Primäranalphabetismus der/des Deutschen verstrichen.

Schüler aller Jahrgangsstufen, Auszubildende und Studenten sämtlicher Fachdisziplinen erleben eine sich täglich stundenlang hinziehende Gehirnwäsche des fachübergreifenden "Spracheintopfes" ihrer Lehrer, Ausbilder und Dozenten aus "Kraut und Rüben" in Wort und Schrift. Paradoxerweise werden sie jedoch näherungsweise nach einem alltags- und praxisobsoleten "Lingualolymp" – bestenfalls im Status eines "Nirwana" oder Nirvanas "Nevermind" – der Germanisten korrigiert.

Grammatiklehre erfolgt ähnlich Krügers "Man muß doch nur den Nippel durch die Lasche ziehen ...", Stildeutungsvermittlungen geraten zum "Holleri du dödl di ... " à la Loriot, Literaturbesprechungen beginnen mit Kerkelings kurzem "Hurz!", gefolgt von endlos furzenden ... sorry ... hurzenden Inhaltserschließungen, Deutungserörterungen und -Interpretationen mit dem Ergebnis multisensorischer und komplettintestiner Totalverstopfung! Grundschüler bis Gymnasiasten erleben mit jeder Jahrgangsstufe zunehmend selbst- und praxisentfremdete Lehr- bzw. Lernmittel, ohne eine für ihresgleichen spür- und verwertbare Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsrelevanz.

Was tun?!