Timm Rauterts Bildanalytische Photographie, entstanden in den Jahre 1968 bis 1974, führt uns grundlegend die Bedingungen fotografischen Arbeitens vor Augen: von der Aufnahme über das Entstehen des Bildes unter dem Vergrößerungsgerät im Labor bis hin zu unterschiedlichen Möglichkeiten der Präsentation. Ein planvoll ausgearbeitetes Ensemble analoger Schwarzweiß- und Farbfotografien, Bild-Text-Kombinationen, von Bedienungsanleitungen und Versatzstücken fotografischen Materials provoziert elementare Fragen, was Fotografie als Medium bedeutet, was von ihr erwartet wird und wie sie die Welt aktiv mitgeprägt hat und heute mehr denn je prägt. Unter den 56 Einzelarbeiten finden sich sowohl szenenhafte Schwarzweiß-Fotografien, Passbildfotos, Laborexperimente, Kombinationen von ausgewählten Fotoabzügen mit ihren Negativstreifen, aber auch nicht-fotografisches Material wie eine (hauptsächlich im Fotostudio zur Lichtmessung verwendete) Graukarte, Postkarten sowie grafische Bedienungsanleitungen. Jedes einzelne Exponat wird zu einem Element der »Analyse«, die die vielfältigen Möglichkeitsräume der Fotografie aufzeigt.