»Neue Entwicklungen finden oftmals im Niemandsland zwischen etablierten Disziplinen statt. Das gilt auch für die Untersuchung der Rolle, die der Bewegung in der Psychotherapie zukommen sollte. Dass diese bislang in der psychotherapeutischen Praxis kaum genutzt wurde, hat freilich gute Gründe. Denn wer interdisziplinär im Neuland zwischen zwei Fächern forschen und arbeiten will, muss auch in beiden Gebieten kundig sein. Der Verfasser, Psychotherapeut und Sportwissenschaftler, hat einen Brückenschlag vollzogen, der zugleich auch Aufruf zu einer neuen Blickrichtung für die Psychotherapie – gleich, welcher Schule – sein sollte: Ver-gehen kann man auch Angst …«
Univ.-Prof. Dr. Giselher Guttmann

»Der Autor betritt Neuland, indem er sich einem bisher weitgehend vernachlässigten Thema widmet, nämlich der Bedeutung der Bewegung für die Psychotherapie im Allgemeinen und für die Individualpsychologie im Besonderen. Der innovative Charakter ergibt sich einerseits aus der Interdisziplinarität zwischen Psychotherapie- und Sportwissenschaft, andererseits aus einem neuen Blick auf die Individualpsychologie, weil zwar ›Bewegung‹ in der aktuellen Fachdiskussion als Begriff eine durchaus bedeutende Rolle spielt, Adlers Schriften aber bisher noch nie in ihrer Gesamtheit systematisch darauf hin untersucht wurden.«
Univ.-Prof. DDr. Bernd Rieken

Wie kann körperliche Aktivität im Rahmen einer individualpsychologischen Psychotherapie »ganzheitlich« gesundheitswirksam angewendet werden? Daniel Geißler nimmt hierfür sport- und psychotherapiewissenschaftliche Perspektiven ein und beleuchtet auf Basis empirischer Studien sowie der hermeneutischen Analyse von Alfred Adlers Werk die Verbindungen zwischen körperlicher und seelischer Bewegung. Er erarbeitet die unterschiedlichen positiven Wirkungen körperlicher Aktivität auf somatischer, neurobiologischer, psychischer und sozialer Ebene und stellt ihr Potenzial als ganzheitlich gesundheitsfördernde Ressource dar.

So ergeben sich für PsychotherapeutInnen und insbesondere IndividualpsychologInnen interessante Integrationsmöglichkeiten von körperlicher Bewegung in die psychotherapeutische Praxis. Aber auch TrainerInnen, SportlerInnen und SportwissenschaftlerInnen können daraus wertvolle Rückschlüsse zum Thema seelische Gesundheit ziehen.