Ohne jeglichen Zweifel besaßen auch die vorchristlichen Germanen eine Einrichtung, die in der Literatur als Blutsbrüderschaft bezeichnet wird. Dabei wird durch das Vermischen einiger Blutstropfen ein verwandtschaftsähnliches Verhältnis zwischen den Beteiligten geschaffen. Die Dissertation von Leopold Hellmuth aus dem Jahr 1975 untersucht diese charakteristische Kulturform des germanischen Altertums und vergleicht sie mit auffallend ähnlichen Erscheinungen anderer europäischer und außereuropäischer Völker. Der Autor lehrt ältere deutsche Philologie am Institut für Germanistik der Universität Wien.