Mit seinem Roman »Ja mach nur einen Plan« erschließt uns Ralf Thenior den sozialen Kosmos des Dortmunder Hafenviertels mit der Trinkhalle als Mischung aus Kontaktbörse und Psychiatercouch. Darin ist in Gesprächen und Gedankenkaskaden oft die Musik von der Renaissance bis Bob Dylan als Reservat der Sehnsucht, als Ort der Rebellion im großen Meer der Anpassung. Die 80er Jahre blicken hier schon auf die 70er zurück, und nur vordergründig geht es hier um Lötkolben und Bierflaschen, denn jenseits der so anschaulich geschilderten Lebenswelt sind vor allem deren Bewohner kennenzulernen.
Ein abwechslungsreiches Panoptikum aus Typen mit Charakter, das dem alten Anspruch gerecht wird, demzufolge Erzählen ja vor allem heißt: etwas Besonders zu sagen haben.