Seitdem er klar denken kann, und das ist im Sommer 1994 erst seit einigen Monaten der Fall, sammelt Sascha Labude, ein etwas verträumter 13-Jähriger, dem es manchmal so vorkommt als sei er unsichtbar, einzigartige Wörter. Wie zum Beispiel Ling, ein Wort, das aus China stammt und das Geräusch beschreibt, wenn zwei Jade-Steine aneinanderschlagen. Dabei gibt es in Klein Krebslow, der Plattenbausiedlung, in der Sascha und sein bester, klavierspielender und Elton-John-verehrender Freund Sonny aufwachsen, eigentlich nur Beton und ein paar Kiesel.

Und auch sonst ist Saschas Leben relativ ereignislos, sofern man außer Acht lässt, dass das alte Land untergegangen und Saschas Vater verstummt ist, und dass die Pawelkes, die scheußlichsten Schläger der Siedlung, im selben Aufgang wohnen wie er.

Doch dann zieht Juri nach Klein Krebslow. Ein geheimnisvolles Mädchen, das alles über die Sterne und die Entstehung des Universums zu wissen scheint. Nur wo sie selbst herkommt, darüber will sie nichts erzählen. Als Sascha und Juri zufällig beobachten wie die Pawelkes den alten Irren zusammenschlagen, einen Mann, über den viele Gerüchte durch die Siedlung geistern, beginnt für die zwei ein alles verändernder Sommer, nach dem kaum noch etwas so ist wie es einmal war.