Im nunmehr dritten Band der internationalen Arbeitsgruppe zur Erforschung abendländischer Handschriften und Drucke in Russland werden weitere zentrale Zeugnisse der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Buchkultur in russischen Bibliotheken aufgearbeitet.


Im Mittelpunkt stehen diesmal außer den im Zuge des 2. Weltkrieges nach Russland verbrachten Stücken auch genuin russische Altbestände in Moskauer und St. Petersburger Sammlungen, so etwa die alten deutschen Moskauer Professorenbibliotheken, die Kupferstiche und Epigramme aus der Porträtsammlung von Philipp Wiegel und einige Dracula-Fassungen aus dem 15. Jahrhundert.


Herausragende Forschungserkenntnisse gibt es ferner zu einem Moskauer Neufund des 'Liber aggregatus in medicinis simplicibus', zum 'Halberstädter Mariengebet', zur Moskauer 'Macer'-Handschrift, zum 'Huysburg-Aristoteles', zu einer bisher unbekannten Handschrift mit Texten der Täuferbewegung sowie einigen mittelalterlichen Gebetbüchern und Psalterien. Ein stückweit gelöst werden konnten auch die Rätsel um die seit dem 2. Weltkrieg verschollene Königsberger Stadtbibliothek. Spuren dieses einzigartigen Bestandes wurden in Moskau entdeckt.