Fast ein halbes Jahrhundert lang, von 1895 bis 1941, erschien das „Katholische Sonntagsblatt“ bzw. (seit 1938) das „Bistumsblatt“ der Diözese (seit 1930 Erzdiözese) Breslau und erfüllte seinen Auftrag der Seelsorge und religiösen Volksbildung im damals noch deutschen katholischen Schlesien. Dass gerade die Jahre von 1933 bis zur erzwungenen Einstellung 1941 eine Belastungsprobe für diese Diözese und ihr Diözesanblatt werden sollten, davon handelt dieses Buch. Die Zeit des Dritten Reiches wurde für die Schriftleiter zu einer Gratwanderung zwischen Anpassung und religiös motiviertem Widerspruch zum Nationalsozialismus sowie zwischen dem von Diözesanbischof Adolf Bertram vorgegebenen Anspruch und den vom NS-Staat diktierten Bedingungen. Bis zuletzt versuchte das Diözesanblatt, seinem Auftrag gerecht zu werden – und doch wandelten sich Struktur und Inhalte des konservativen Blattes grundlegend.
Diesem Wandel geht diese Arbeit bis ins Detail nach – und liefert gleichzeitig auch einen wichtigen Beitrag zur Breslauer Diözesangeschichte wie auch zur kirchlichen Zeitgeschichte Deutschlands während ihrer dunkelsten Zeit.