Als sie sich zum Gehen wandte, stieß ihr Fuß gegen etwas, das halb aus den Trümmern ragte. Sie bückte sich, hob es mit der freien Hand auf und klopfte so gut es ging die Asche ab. Es war ein Buch. Ein großformatiges, quadratisches Buch, in rotes Leder gebunden, durchweicht und angesengt, aber wie durch ein Wunder von den Flammen verschont. Das feuchte Papier wog schwer in Isabellas Hand. Behutsam schlug sie es auf. Sie hatte Schrift erwartet, stattdessen sah sie in Gesichter, für die Ewigkeit auf Zelluloid gebannt. Sorgfältig waren auf jede Seite des Buches Photographien geklebt, neben manchen stand ein Datum, andere waren mit einem Namen unterschrieben. Isabella schloss das Album und presste es an ihre Brust. Dann wankte sie zu den anderen, die bereits ihre Pferde bestiegen hatten und nur noch auf sie warteten. Unter ihrem Mantel steckten ein feuchtes Buch und ein strampelnder Wolfswelpe.