Martin Luther begann im Dezember 1521 auf der Wartburg damit, das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen. Als er nur elf Wochen später die Wartburg mit dem Manuskript verließ, hatte er Weltgeschichte geschrieben. Im September 1522 erschien die Übersetzung im Druck: Die machtvollen Worte des einflussreichsten Buches im westlichen Abendland drangen fortan in der Volkssprache zu den Menschen.

Die Arbeit an den Übertragungen der Heiligen Schrift dauert bis in die Gegenwart an. In Revisionen kommen sprachliche, theologische und gesellschaftliche Veränderungen zum Tragen. Wie Luthers Übersetzung mit der Welt des 21. Jahrhunderts verknüpft ist, ist in diesem Begleitband zur Ausstellung zu erfahren. Der Blick richtet sich nicht nur auf Sprache und Übersetzung, sondern auch auf den Umgang mit Sprache und ihre Wirkung in der heutigen Zeit.