Die Untersuchung betrachtet die Lutherische Reformation von den Anfängen bis in die heutige Zeit in Form von Zeit- und Handlungslinien. Inhalte der Linienführungen sind zum einen die Kirche in ihrer Geschichte und zum anderen die der Verschleifung von Kirche und Staat. Kirche und Staat, an sich zueinander nicht kompatible Regimente, organisieren eine sich selbst stärkende Konfessionalisierung. Diese wurde zur »Geschäftsgrundlage« der Neuen Kirche und des an Glaube und Macht interessierten kurfürstlichen Staates. Es zeigt sich, dass sich die Verschleifung von Kirche und Staat in den der Reformation folgenden Jahrhunderten als eine zeittypische Prozessstruktur erwies. Es werden Handlungsbereiche vorgestellt, in denen Religion und Politik nicht nur gleichsam beteiligt waren, sondern die Verschleifung durch beide Bereiche gesucht und »bewirtschaftet« wurde. Dabei werden neben der »Kirche an sich« folgende Handlungsbereiche berücksichtigt: Kirchen- und Staatsführung, Verwaltung, Recht, Bildung, Erziehung und Kunst.