Die Generalstaatsanwälte der Westzonen und der späteren Bundesrepublik Deutschland (einschl. West-Berlins) hielten ab Mitte 1948 aus eigener Initiative Tagungen ab, in denen wichtige Themen der Strafverfolgung und Strafvollstreckung behandelt wurden. Die Niederschriften vermitteln einen detaillierten Einblick in die Strafverfolgungspraxis der frühen Bundesrepublik. Themen der Besprechungen waren: Stellung der Staatsanwaltschaft, Straßenverkehrsrecht (u.a. Blutproben), «unzüchtige» Schriften, Staatsschutzdelikte, Probleme der Untersuchungshaft und der Strafvollstreckung, Praxis der Zentralen Stelle Ludwigsburg und der Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter, Ermittlungen gegen NS-Richter wegen exzessiver Todesurteile.