Die Zusammenschau der Medien, Institutionen und im weitesten Sinne der literarischen Praktiken der Aufklärung ergibt ein Gesamtporträt dieser Epoche als eines unwiderruflichen Aufbruchs in die Moderne mit Gewinnen und Verlusten. Der erste Teil, "Aufklärung und Öffentlichkeit" befragt zunächst die Kategorien des "Neuen" und "Modernen", für welche die Aufklärung steht, um die Aufklärung dann in einem zweiten Schritt hinsichtlich ihrer sozialen Struktur als Verschiebung bzw. Umbau der ständischen Ordnung zu analysieren. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle des "Lehrstandes" in Bezug auf die Ausbildung einer aufklärerischen Öffentlichkeit. Schlagworte wie vor allem die Rede vom "Aufstieg des Bürgertums" werden in diesem Zusammenhang problematisiert. Der zweite Teil, "Aufklärung und Schöne Literatur", widmet sich zunächst den für das Zeitalter der Aufklärung typischen Formen literarischer Sprech- und Schreibakte (Erzählen, Ermahnen, Kritisieren, Briefe schreiben). Im Anschluss werden die publizistischen Medien aufklärerischer Öffentlichkeit von den Kalendern über die Intelligenzblätter bis zu den Real-Lexika analysiert. Abgerundet wird das Gesamtporträt der Epoche durch eine Betrachtung der "Schönen Wissenschaften" und das Ende der "Gelehrtenrepublik".