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In der Bundesrepublik Deutschland und der Bundeswehr gab es zum Ende des Kalten Krieges im Jahr 1990 keinen vorbereiteten Plan für die Zeit danach. Der Weg der Streitkräfte der Demokratie von einer Armee in der Landes- und Bündnisverteidigung des Kalten Krieges über diejenige der Einheit mit der »Friedensdividende« zu einer Armee im internationalen Einsatz stellt sich vielmehr als Transformationsprozess dar.
Wenige Jahre nach dem Kalten Krieg dominierten die Balkan-Kriege die Welt, Europa und die Bundesrepublik Deutschland. Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ab Dezember 2001 ist zu ihrem bisher längsten und verlustreichsten Auslandsengagement, der Abzug 2021 zum humanitären Fiasko geworden. Angesichts der Zeitspanne von über 30 Jahren sind nunmehr Bilanzen gefragt. Diese werden ebenso ein Orientierungspunkt bei der Beantwortung der zentralen Frage sein, welche Rolle wir – die Deutschen, die NATO, der Westen – künftig in Kriegen spielen werden.