Die aktuellen Diskussionen rund um Inklusion und Diversität in der Schule setzen neue Bemühungen zur Teilhabe aller Lernenden an (naturwissenschaftlicher) Bildung in Gang. Hierbei bietet das Gemeinsame Experimentieren vielfältige Chancen für das Lernen im inklusiven Chemieunterricht (z.B. Handlungsorientierung und Kooperation).

Im Rahmen einer Vorstudie wurde deutlich, dass u. ,a. die Gewährleistung der Sicherheit beim Experimentieren aus Sicht von Chemielehrenden (N=21) eine Herausforderung darstellt. Das Ziel der Arbeit ist es deshalb, chemiespezifische Classroom-Management-Strategien (CMS) zu ermitteln, die eine sicherheits- und lernförderliche Gestaltung des Gemeinsamen Experimentierens adressieren und den Herausforderungen proaktiv begegnen sollen.

Die vier herausgearbeiteten CMS (z.B. Experimentierroutinen entwickeln) wurden in einer zweiteiligen Hauptuntersuchung evaluiert: Im Rahmen einer Unterrichtsanalyse wurde durch Stundenbeobachtungen (N=47) und Fragebogenerhebungen (N=81) qualitativ analysiert, wie die CMS in der Unterrichtspraxis der befragten Chemielehrenden (N=3) eingesetzt wurden. In der darauffolgenden formativen Evaluation wurden die CMS durch Fachseminarleitende (N=10) beurteilt. Die Hauptuntersuchung zeigt 22 Sub-Strategien (z.B. durch Mobilitätsroutinen die Bewegung im Fachraum ordnen) zu den CMS auf, um das Gemeinsame Experimentieren für die gesamte Lerngruppe sicherheits- und lernförderlich zu gestalten.