Neubearbeitung 2019

Die einen betonen, dass Afrika seit Jahren auf einem unverändert niedrigen wirtschaftlichen Niveau stagniert und der ewige Rohstofflieferant ohne Chance auf eine industrielle Entwicklung bleiben wird, die anderen verweisen auf Entwicklungen wie die im weltweiten Vergleich hohen  wirtschaftlichen Wachstumsraten und auf eine immer größer werdende afrikanische Mittelschicht.

In den Medien und in den Bevölkerungen der Länder des Nordens dominieren weiterhin die negativen Stereotype über Afrika (Hunger, Krankheiten, Überbevölkerung), garniert mit ein bisschen Exotik und wilden Tieren (siehe Kap. 1.1). Ein Themenband zu Subsahara-Afrika sollte dieser Sichtweise positive Bilder gegenüberstellen und die positiven Entwicklungen aufzeigen, ohne aber die Augen vor den negativen zu verschließen. Zum festgezurrten Bild von Subsahara-Afrika gehört auch, es als homogenen Block, als ein einziges großes Land zu betrachten.

Dieser Band möchte versuchen, die 48 Staaten Subsahara-Afrikas möglichst differenziert zu beleuchten. Dazu gehören eine kritische Analyse von 70 Jahren Entwicklungszusammenarbeit ebenso wie ein Blick auf afrikanische Lösungen, sich aus eigener Kraft zu entwickeln. Neben der europäischen Außensicht sollen daher immer wieder auch afrikanische Meinungen vorgestellt und erläutert werden.

Gliederung des Bandes

Im ersten Kapitel werden die verschiedenen Subregionen, die Geschichte und der Naturraum Subsahara-Afrikas vorgestellt sowie wichtige Entwicklungshemmnisse betrachtet. Im Fokus des zweiten Kapitels stehen die allgemeinen Themen Entwicklung, Entwicklungszusammenarbeit und -politik am Raumbeispiel Subsahara-Afrikas. Im dritten Kapitel bildet die Landwirtschaft den Schwerpunkt. Das vierte Kapitel befasst sich mit wirtschaftlichen Fragestellungen (Ressourcen und Tourismus). Im fünften Kapitel stehen schließlich bevölkerungs- und stadtgeographische Fragen im Vordergrund.