Transformation. Ein gegenwärtig großes Beschwörungswort mit magischer Aufladung. Unvorhersehbare Entwicklungen und radikale, existenzielle Veränderungen in Politik, Gesellschaft, Ökologie, in der religiösen Verankerung, der Märkte und der Technologie sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr, sondern das „neue Normale“. Vom „radikalen Wandel“ ist die Rede, vom „sich neu Erfinden“. Wohin dabei die Reise gehen soll, ist längst nicht klar. Transformation lässt sich nicht einfach zu einem Projekt machen. Es ist ein Geschehen zwischen vielen, auch dem Unverfügbaren.

Wie alt und neu hören sich da die Worte an: Schöpfungsmorgen, Apokalypse, neue Schöpfung, eine neue Erde und ein neuer Himmel, das Alte ist nicht mehr, umkehren, umdenken, neugeboren werden, Auferstehung!
Ist das Leben nicht ein ständiges sich Wandeln? Heißt Reifen nicht, sich oft gewandelt haben? Hinter den Tagesaktualitäten liegen noch ganz andere existentielle Dynamiken verborgen. Vielleicht verstören sie uns sogar, weil Kosmetik nicht reicht. Sie rühren an das Erleben von Endlichkeit, Versagen, Ohnmacht, Befreiung, schöpferischen Durchbruch, Einbruch Gottes. Der christliche Glaube ist eine Wandlungsreligion. Er ist Leben in und am Übergang. Die hier vorgelegten Einblicke in die spirituelle Grunddynamik christlicher Transformation können vertiefen und weiten für heute und weit darüberhinaus