Der in Bernau geborene Maler Hans Thoma (1839–1924) gehörte schon um 1900 zu den berühmtesten Künstlern Deutschlands. Selten ausgestellte Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Hans Thoma weisen über die bekannte Vorstellung vom Maler seiner Schwarzwälder Heimat hinaus und führen dessen thematisches Spektrum und seine Weltläufigkeit vor Augen. Befreundet mit Arnold Böcklin, fand Hans Thoma auf seinen Italienreisen zum besonderen Licht seiner Landschaftsmalerei und zu Neuinterpretationen antiker und christlicher Motive. Mit seinen Entwürfen für die handwerkliche Möbelherstellung der Schnitzereischule Bernau und die Keramikproduktion der Majolika in Karlsruhe steht Thoma zwischen dem englischen Art and Crafts Movement und jener gestalterischen Moderne, die später zur Gründung des Bauhauses führte.
Mit Beiträgen von Philipp Kuhn, Arthur Mehlstäubler, Gottfried Pütz und Matthias Winzen.