Karl Jakob Hirschs 'Tagebuch aus dem ›Dritten Reich‹', das vom 9. November 1940 bis zum 18. Januar 1941 in Fortsetzungen in der 'Neuen Volkszeitung', New York, erschien, ist ein ebenso erschütterndes wie erhellendes Zeitdokument. Zwar handelt es sich bei diesen 'Aufzeichnungen eines Jungen', die Hirsch unter seinem im Exil angenommenen Namen 'Joe Gassner' herausbrachte, um ein fiktionales Werk, aber was darin aus den Jahren zwischen 1937 und 1939 über das jüdische Leben in Deutschland berichtet wird, über die zunehmenden Schikanen und Repressionen durch das NS-Regime, doch ebenso über das Zögern vieler Betroffener vor dem Schritt in die Emigration – das basiert auf authentischen Erlebnissen und Erfahrungen. Manches hat Karl Jakob Hirsch (1892 – 1952), der gebürtige Hannoveraner, der 1937 in die USA emigrierte, aus eigener Anschauung geschildert, andere Materialien für sein Buch erhielt er von jüdischen Freunden und Bekannten, die Nazi-Deutschland nach ihm verlassen hatten.
Einen Verleger für diese 'Aufzeichnungen' fand er allerdings auch nach seiner Rückkehr in die Heimat nicht. So erscheint Karl Jakob Hirschs 'Tagebuch aus dem ›Dritten Reich‹' hier zum ersten Mal als Buch-Ausgabe.