April 1945: Kurz vor Kriegsende denunziert eine Frau einen Soldaten, der darüber nachdenkt zu desertieren. Der junge Mann wird standrechtlich erschossen, die Frau nach Kriegsende zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Jetzt ist sie alt, doch die Tat ragt unerbittlich in die Gegenwart hinein, vergiftet drei Frauenleben – ihr eigenes, das ihrer Tochter und das ihrer Enkelin.
In kunstvollen Rückblenden und rhythmischer Sprache lässt Ewald Palmetshofer verdrängte Schuld lebendig werden. Das Stück wurde 2015 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet.
Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Sascha Feuchert.