Der junge Hugo Navratil muss zurück in die österreichische Provinz. Sein Großvater, mit dem ihn die Liebe zur Natur und der Tod eines kleinen Jagdhundes verband, ist gestorben, die Familie nimmt Abschied. Das burgenländische Dorf, der Wald, Freund und Feind, alles scheint wie immer. Doch auf der Beerdigung fallen Hugo zwei Frauen auf. Sie sind auf der Suche nach einer antiken Flinte – und sie glauben, dass Hugo weiß, wo sie ist. Je mehr Hugo es mit ihnen zu tun bekommt, desto besser versteht er, dass der alte Mann viele, durchaus schöne Gesichter hatte.Was hat es mit dem Verbund auf sich, der ihn und diese Frauen einst zusammenbrachte?
«Die Ambassadorin» ist eine Ode an das Matriarchat und die Geschichte eines Antihelden, der unerschrockener kaum sein könnte. Sebastian Janatas Debüt ist humorvoll, skurril - und ganz und gar ajour.

((Leseprobe))
«Das Laub am Waldboden war feucht, es ging bergab, und so begab sich unsere Blutkarawane auf ihre Wanderung. Angeführt von einem Waidmann mit mehrfach verletzter Waidmannsehre, der keuchend ein riesiges männliches Wildschwein hinter sich herzog und nach ihm ein weinendes Menschenkind mit einem kleinen Fernglas um den Hals, das selbiges mit einer toten Hündin tat, der als Schlusslicht der Karawane, ein mit schwarzer Walderde verkrustetes Stück Dickdarm schlaff aus dem Bauchraum hing. Was für ein Fiasko.»