In diesem Band geht es unter dem Titel „Nackte Seelen“ um die Nobelpreisträgerin Svetlana Aleksievic und ihre Werke über den „Roten Menschen“. Aleksievic hat mit ihren fünf zentralen Werken eine Geschichte der Nachkriegssowjetunion geschrieben und ein Porträt des Menschen als leidendes Wesen gezeichnet: Zweiter Weltkrieg, Afghanistankrieg, Tschernobyl, der Zusammenbruch der Ordnung 1991. Mit ihrer aus Gesprächen mit Hunderten von Menschen entstandenen dokumentarischen Prosa betreibt sie Oral History und ihre Texte bieten eine Emotionsgeschichte avant la lettre. Doch Historiker wie Literaturwissenschaftler fremdeln mit ihrem Werk. °°13 Autoren betrachten in diesem Band Aleksievic als Chronistin und als Literatin, diskutieren ihre Verdienste und kritisieren ihre Methode, analysieren ihr literarisches Verfahren und vergleichen ihr Schaffen mit dem anderer Schriftsteller.°°