Nach 90 Jahren: Die Hölderlin-Gedichte ediert vom Pionier dokumentorientierten Edierens Franz Zinkernagel.

Zwischen 1912 und 1926 erschienen die beiden ersten historisch-kritischen Hölderlin-Ausgaben. Die Edition Franz Zinkernagels steht bis heute im Schatten der Ausgabe Norbert von Hellingraths. Dazu trug bei, dass Zinkernagels Ausgabe unvollständig blieb: Die Lesarten und Erläuterungen wurden nie gedruckt.
Zinkernagels kritischer Apparat zu Hölderlins Gedichten erscheint hier zusammen mit seinem edierten Text auf der dem Band beiliegenden CD im Format PDF. Der gedruckte Herausgeberbericht referiert die Entstehung der Hölderlin-Ausgabe Franz Zinkernagels und bestimmt ihre editionsgeschichtliche Stellung.
Solange von Franz Zinkernagels großer Hölderlin-Ausgabe nur die Textbände vorlagen, musste sie als konservativ ausgerichtete, allein am »gereinigten« Text orientierte Edition gelten. Der hier mit über neunzigjähriger Verspätung veröffentlichte wichtigste Teil von Zinkernagels Lesarten zeigt ein anderes Bild. Es stellt sich heraus, dass seine Ausgabe als erste jedes von Hölderlin geschriebene Wort bringt. In der Apparatgestaltung erweist er sich als Pionier dokumentorientierten Edierens.