Dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs stehen die Länder Ostmitteleuropas erneut vor gewaltigen gesellschaftlichen Veränderungen. Verstärkter Nationalismus, Populismus, vielfältige radikale Bewegungen oder das Hadern mit der EU prägen die Region. In diesem politisch-kulturellen Umfeld spielen in Ostmitteleuropa die Religionen, vor allem das Christentum, eine besondere Rolle, wesentlich stärker, als es in den westlichen Gesellschaften der Fall ist. Einerseits sind die Kirchen aktiver Part der Öffentlichkeit, andererseits werden sie massiv für politische Zwecke instrumentalisiert. Der Autor zeichnet das Bild einer regionalen Schicksalsgemeinschaft und zieht für seine These der »kollektiven Verwundungen« die wichtigsten Autoren aus Geschichte, Soziologie und Theologie heran. Ihm gelingt eine originelle, zuweilen provokante Sicht auf Ostmitteleuropa.