Um Recht zu begreifen, muss man verstehen, wie Aussagen über das Recht und Aussagen im Recht gewonnen werden. Dies hängt in starkem Maße von den Theorien ab, die man dabei ausdrücklich oder stillschweigend zugrunde legt. Sie weichen nicht nur in ihren Ergebnissen, sondern auch in ihrer Begründung voneinander ab. Bevor ihre Plausibilität debattiert werden kann, gilt es daher eine Fülle von Fragen zu bedenken: Was zählt als Theorie über das Recht, was als Theorie im Recht? Welche Begriffe und Methoden sollten dabei verwendet werden? Auf welchen Evidenzen kann man dabei aufbauen? Inwieweit sind Theorien ein geeignetes Mittel, um Recht zu begreifen? Sind Rechtstheorien zeitlos oder einem geschichtlichen Wandel unterworfen?
Die Autorinnen und Autoren gehen diesen Fragen nach und stellen die verschiedensten Positionen vor: Von einem an den Sozialwissenschaften orientierten Naturalismus bis hin zu einem moralischen Realismus, von einer Kritik an der jüngeren Ausdehnung des Theoriebegriffs bis hin zu einem Ausweis historischer Kontinuität. Der Band zeugt damit nicht nur von der Pluralität der Theoriebegriffe und -debatten, sondern belegt auch deren Aktualität.