Während der Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und schulischem Leistungsprinzip durchaus im Fokus empirischer Forschung steht, stellt die Analyse des Herstellungsprozesses von Differenz und Ungleichheit im Vollzug von Unterricht nach wie vor ein Desiderat dar. Der Zugang zur Unterrichtspraxis setzt wiederum ein komplexes methodisches Vorgehen voraus. Anhand von Unterrichtsvideographien rekonstruiert der Autor unterschiedliche Praxen leistungsbezogener Differenzkonstruktionen in Gymnasien und in Sekundarschulen mit einer inklusiven Programmatik. Die empirischen Ergebnisse, die in der Tendenz auf schulform- und fachspezifische Unterschiede verweisen, reflektiert er im Hinblick auf Professionalisierung in praxeologischer Perspektive sowie mit Bezug auf den aktuellen Diskurs um schulische Inklusion.