Dracontius, ein Dichter des vandalischen Nordafrika, rückt immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes nähern sich seinem Werk insbesondere vor dem Hintergrund der ethno-politischen Umwälzungen im römischen Reich: Wie haben Migration und Interkulturalität Dracontiusˈ Dichtung beeinflusst? Wie hat er sich von den neuen politischen Machthabern im Reich abgegrenzt oder sie in seine Dichtung integriert? Wie ging er in dieser Umbruchszeit mit der althergebrachten Tradition und Kultur um?


Mit einem methodisch breiten Zugriff auf alle Teile des Werks gehen die Autorinnen und Autoren diesen Fragen nach, sowohl aus althistorischer als auch aus philologischer Perspektive. So können sie den spätantiken Dichter nicht nur in die ihn umgebende literarische, kulturelle und auch politische Welt sowie in die Tradition der früheren antiken Literatur einordnen, sondern gewinnen zugleich weitreichende Erkenntnisse über das Selbstverständnis des Dracontius als Dichter.