Welche Bedeutung haben das Aufbewahren, Sichern und Überliefern oder Vernichten von Unterlagen, Gegenständen und Informationen für die Gegenwart oder die Nachwelt insbesondere in der Familienforschung?
Geschichtsforschung, Heimatund Regionalgeschichte sowie Genealogie funktionieren nicht ohne historische Unterlagen und Erinnerungsstücke. Dabei verweisen die Bestände öffentlicher Archive, privater Sammlungen und familiäre Erzählungen meist wechselseitig aufeinander. Häufig führt erst die Verknüpfung der Informationen aus verschiedenen Quellen zu Erkenntnissen. Je nach Fragestellung stößt man bei der Recherche durchaus auf Lücken.
Auch das ist eine Geschichte, nämlich die der Überlieferung bzw. Nicht-Überlieferung, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Die Autorinnen und Autoren wenden sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Forschungsrichtungen dem „doing archives“ in sehr verschiedenen Bereichen zu – vom Deutschen Tagebucharchiv bis zum digitalen persönlichen Archiv. Sie fragen, wie und welcher Absicht Überlieferungen entstanden sind oder gebildet werden können.