Auf Straßen und Plätzen findet das öffentliche Leben statt, sei es auf großen Flanier- und Einkaufsmeilen wie der Königsallee in Düsseldorf, der Kettwiger Straße in Essen oder dem Westenhellweg in Dortmund, sei es auf historischen Plätzen wie dem Marktplatz in Bonn, dem Katschhof in Aachen oder dem Prinzipalmarkt in Münster.
Mehr als eine Million Straßen und Plätze trifft man in Deutschland an. Manche ihrer Namen gibt es hundertfach, einige nur ein einziges Mal. Keiner dieser Namen dürfte zufällig gewählt sein. Jeder einzelne gibt ein wenig darüber preis, wie sich das Leben und Denken der Menschen im Laufe von Jahrhunderten verändert hat, woran sie sich erinnern wollen oder auch nicht.
Zumeist abseits der touristischen Trampelpfade liegen die in den vergangenen Jahrhunderten entstandenen Stadt- und Ortskerne von Nordrhein-Westfalen. Dabei ist ein Ensemble schöner als das andere. Wer durch die historischen Zentren vor allem der kleineren und mittelgroßen Städte schlendert, der stößt auf alte Fachwerkhäuser, prächtige Markt- und Rathausplätze sowie schmucke Kopfsteinpflastergassen – und fühlt sich dabei nicht selten in längst zurückliegende Zeiten versetzt.
Das Buch von Lutz Dreesbach stellt nicht nur bekannte und populäre, sondern auch skurril klingende Straßen und Plätze in NRW vor. Vor allem so außergewöhnliche Namen wie Garnixhäuschen in Remscheid, Mordkapellenpfad in Bonn, Beamtenlaufbahn in Soest, Tangabucht in Essen oder Schabernackstraße in Neuss widerlegen übrigens die Redensart, nach der Namen nur Schall und Rauch sind. Das Zitat aus Goethes Faust, nach dem Namen keine Bedeutung haben und nicht von bleibendem Wert sind, konterkarieren diese Straßenbezeichnungen, die zum Teil an Jahrhunderte zurückliegende Ereignisse und Gegebenheiten erinnern.
„Straßen und Plätze in NRW“ – ihre Namen erzählen Geschichten aus dem Leben, die dieses Buch auf kurzweilige Art preisgibt und den Leser zu einer Stippvisite vor Ort einlädt.