Kurt Schwitters (1887–1948) zählt als bildender Künstler wie als Autor zu den einflussreichsten Protagonisten der Avantgarde. Mit seiner Utopie des »Merz-Gesamtweltbildes« zielte er auf die »Vereinigung von Kunst und Nichtkunst«. Die Montage- und Materialkunst erlebte mit ihm einen ersten Höhepunkt, sein »Merzbau« gilt als Vorläufer heutiger Installationen.Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bestimmte Schwitters die Silbe Merz zur Wortmarke seiner Ein-Mann-Bewegung und propagierte damit sein vielfältiges Schaffen in fast sämtlichen Bereichen der Kunst. Der Begriff steht für ein Konzept größtmöglicher Vorbehaltlosigkeit und künstlerischer Freiheit in der Wahl der Ausdrucksmittel. Die Merzkunst ist abstrakt und gekennzeichnet durch mediale Grenzüberschreitungen. Das Buch schöpft aus dem reichen Bestand des aktuell erforschten Künstlernachlasses.