Die moderne Gesellschaft ist strukturell hochgradig differenziert und sie ist gleichzeitig flächendeckend von Organisationen durchzogen. In den meisten gesellschaftlichen Bereichen dominieren Organisationen das Geschehen. Die Rede von der Organisationsgesellschaft erscheint demnach höchst plausibel. Dass die komplexe und heterogene Struktur der modernen Gesellschaft aber nicht auf einzelne Komponenten reduziert werden kann, sondern als ein ausdifferenziertes Gefüge unterschiedlicher Operationseinheiten und Strukturkomponenten (z.B. Organisationen, Professionen, Symbolmedien, Netzwerke) zu sehen ist, gehört zu den Einsichten der soziologischen Differenzierungstheorie. Der vorliegende Text diskutiert die soziologische Systemtheorie Niklas Luhmanns in Bezug auf das wechselseitige Bedingungsverhältnis von moderner Gesellschaft und modernen Organisationen. Die über verschiedene Theoriephasen hinweg entwickelte und mehrfach modifizierte Systemtheorie Niklas Luhmanns wird dabei als ein umfassendes Erklärungsangebot für eine Gesellschaftstheorie von Organisationen verstanden und aufbereitet. Dieses Buch bietet damit umfangreiche und detailgenaue Analysen wichtiger Denk- und Argumentationslinien der soziologischen Systemtheorie und der systemtheoretischen Organisations- und Gesellschaftsforschung im Überblick paradigmatischer Verschiebungen und theoriegeschichtlicher Entwicklungen.