Bei den Rechtsfiguren des verständigen Arbeitgebers und des verständigen Arbeitnehmers handelt es sich um richterliche Redeweisen, die die Formulierungs- und Argumentationsarbeit der Gerichte für Arbeitssachen, insbesondere des Bundesarbeitsgerichts (BAG), seit Jahrzehnten prägen. Anhand einer Analyse von über 170 Entscheidungen des BAG in 49 verschiedenen Fallkonstellationen ergründet der Autor den Wesensgehalt und die Funktion der Rechtsfiguren und beleuchtet strukturelle methodische Defizite ihres Einsatzes sowie ihrer Verwendungsweise durch das Gericht. Auf dieser Grundlage empfiehlt er den vollständigen Verzicht auf beide Rechtsfiguren in zukünftigen arbeitsgerichtlichen Entscheidungen.