Die Studie widmet sich den Anfängen des aschkenasischen Judentums. Ausgehend von Rechtstexten, bietet sie eine Zusammenschau der facettenreichen und teils widersprüchlichen Bilder, die christliche Autoritäten zwischen 750 und 950 von Juden und der jüdischen Religion zeichneten. Es geht nicht darum, eine stringente Judenpolitik aufzuzeigen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die Intentionen der Herrschaftsträger im Umgang mit Juden und deren Traditionen. Zentral ist die Frage, ob es in der sozialen Wirklichkeit verankerte Juden waren, zu denen sich die weltlichen und kirchlichen Akteure äußerten, oder ob es sich um «konstruierte», also imaginäre Juden handelte, die als Exempel für den Umgang mit Randgruppen und Minderheiten instrumentalisiert wurden.